Am 12. Januar 2023 um 18:30 Uhr findet im Rahmen der Vortragsreihe „Stadtgeschichte donnerstags“ des Stadtarchivs Duisburg ein Werkstattgespräch mit Frau Ricarda Reischl über die Verfolgung der Duisburger Sinti in der NS-Zeit am Beispiel der Familie Rosenberg statt. Das Gespräch ist außerdem Begleitprogramm zur Ausstellung „Die Kommissare. Kriminalpolizei an Rhein und Ruhr 1920-1950“, welche aktuell im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen gezeigt wird.
Frau Reischl stammt selbst aus der Duisburger Sinti-Familie Rosenberg. In ihrer geschichtswissenschaftlichen Bachelorarbeit hat sie sich mit der NS-Verfolgung ihrer Familie beschäftigt und dabei den Fokus auf die Handlungsspielräume und Selbstbehauptungsstrategien der Betroffenen gelegt. Damit hat sie den Weg der vielfach vorzufindenden opferzentrierten Perspektive verlassen und erstaunliche Geschichten zu Tage gefördert. Im Gespräch mit Robin Richterich, einem wissenschaftlichen Mitarbeiter des Zentrums für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie, wird sie ihre Forschungsergebnisse unter Rückgriff auf Polizeiakten aus dem Landesarchiv präsentieren. Das Gespräch wird ferner durch ein Musik-Trio der Familie Rosenberg begleitet, welches für die Familie bedeutsame Lieder spielen wird.
Ort: Landesarchiv NRW, Schifferstraße 30, 47059 Duisburg