Die ‚Menage Neumühl‘, das Gleisdreieck und der Schwiesenkamp. Bemerkungen zur Obdachlosenpolitik im rechtsrheinischen Duisburg von 1920 bis 1980
Am 25. Januar 2024 um 18.15 Uhr lädt das Stadtarchiv Duisburg in Kooperation mit der Mercator-Gesellschaft unter dem Titel „Die ‚Menage Neumühl‘, das Gleisdreieck und der Schwiesenkamp. Bemerkungen zur Obdachlosenpolitik im rechtsrheinischen Duisburg von 1920 bis 1980“ zu einem Vortrag von Dr. Michael Kanther, stellvertretender Leiter des Stadtarchivs Duisburg, ein.
Die Wirtschaftskrisen nach dem Ersten Weltkrieg bescherten den Städten und Gemeinden ein neues Problem. Immer wieder mussten Menschen, die aus verschiedenen Gründen ihre Mietwohnung verloren hatten, in ein „Polizeiobdach“ eingewiesen werden. Die schlimmste Not brachte die Weltwirtschaftskrise (1930-1933), als viele Familien ihre Miete nicht mehr bezahlen konnten. Der Luftkrieg der Jahre 1940-1945 zerstörte tausende Wohnungen, die nicht alle und nicht alle sofort wiederaufgebaut werden konnten. Auch das „Wirtschaftswunder“ der 1950er und 1960er Jahre kannte nicht nur Gewinner. Die Aufhebung der behördlichen Wohnungsbewirtschaftung (in Duisburg 1964) kostete ebenfalls viele Familien und Einzelpersonen ihre Mietwohnung. Aber auch Wohnungsverluste durch eigenes Verschulden kamen vor. Die Kommunen bemühten sich mit unterschiedlichem Erfolg, provisorische Unterkünfte für Obdachlose, in denen oft menschenunwürdige Zustände herrschten, durch billige Sozialwohnungen zu ersetzen.
Der Vortrag zeigt am Beispiel Duisburgs, wie Stadtverwaltung und Politik in der Obdachlosenfrage agierten. Der Fokus liegt auf drei großen Obdachlosenunterkünften, von denen das letzte erst 1980 verschwand.
Der Vortrag findet im Rahmen der Vortragsreihe „Stadtgeschichte donnerstags“ des Stadtarchivs statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt, der Eintritt ist kostenfrei.
Wann: 25.01.2024, um 18:15 Uhr
Wo: DenkStätte im Stadtarchiv Duisburg, Karmelplatz 5, am Innenhafen.